DiWaHN: Digitales Wald-Holz-Netzwerk

Leader-Projekt 2022-2024

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Ausgangslage

In Anbetracht der Konzentration industrieller Prozesse in der Holzbranche wird es zunehmend wichtiger, die Kooperations- und Leistungsfähigkeit der vielen Handwerks- und Kleinbetriebe in der Wert­schöpfungs­kette der Region zu stärken.

Nun gilt es diese digital zu bündeln, um überregional nicht den Anschluss zu verlieren. Die laufende Digitalisierung erlaubt einerseits Innovations- und Entwicklungspotentiale zu aktivieren, stellt aber andererseits im Wettbewerb zu größeren Industrie­unter­nehmen extreme Herausforderungen dar.

Das Allgäu ist gekennzeichnet durch eine Vielzahl unter­schied­lichs­ter Akteure und Verbänden innerhalb der Forst-Holz-Kette. Diese Heterogenität ist ein Markenzeichen für ländliche Strukturen. Damit diese erhalten bleibt und nicht im Zuge der Bildung von Oligopolen, v. a. in der Säge– und Holzbauindustrie, untergeht, ist es notwendig verstärkt Kooperations- und Orga­ni­sa­tions­mo­delle im digitalen Bereich umzusetzen und zu leben. In unserer Region fehlen fast in der kompletten Branche die digitalen Schnittstellen. Die Zusammenführung vorhandener digitaler Strukturen innerhalb der Wertschöpfungskette ist das oberste Ziel und die größte Herausforderung. Durch den vom Klimawandel bedingten Anpassungsdruck ist es zudem dringlich resiliente Strukturen aufzubauen und zu etablieren.

Projektziele

Die digitale Zusammenführung der regionalen Akteure und Unternehmer um eine Versorgungssicherheit in der Branche zu gewährleisten. Dies gelingt durch eine gemeinsame digitale Schnittstelle zur Unterstützung, Abbildung und Abwicklung der regionalen Wertschöpfungskette des Allgäus. Zudem wird der regionale Holzmarkt – durch geeignete Vertragsvereinbarungen zur Abpufferung der Bedarfe in der Rund- und Schnitt­holz­versorgung – stabilisiert.

Maßnahmen

  1. Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur Festlegung des notwendigen Informationsflusses (Mengen, Formate,) – unter Integration der Arbeitsergebnisse aus dem Interreg-Projekt Holzkette (ABH105) bei gleichzeitiger Erfassung und Darstellung der aktuellen technischen Gegebenheiten und Prozessabläufe der beteiligten Akteure
  2. Evaluierung und Einbindung vorhandener marktüblicher ERP-CRM und GIS Lösungen (incl. Opensource) und notwendigen Anpassungen oder eine auf den Bedarf zugeschnittene Lösung /Cloud-Lösung bis hin zu einer Neukonzeption der kompletten digitalen Infrastruktur
  3. Evaluierung der Netzgegebenheiten aller Akteure zu Sicherstellung der Anbindung an das System, durch externen Dienstleister und Unterstützung durch Cluster Forst-Holz Bayern.
  4. Umstellung von analogen auf digitale Prozesse bei den teilnehmenden Akteuren (soweit notwendig)
  5. Eine Machbarkeitsstudie für (Nass-)Lagerplätze zur Anpassung an aktuelle Marktentwicklungen ausgelöst durch Naturereignisse oder Marktschwankungen durch Angebot und Nachfrage nach Holzprodukten, durch externen Dienstleister und Unterstützung durch Cluster Forst-Holz Bayern.
  6. Pilothafter Aufbau eines Erfassungssystems der Warenflüsse innerhalb der Akteure in Form einer „Holzbörsen-Plattform
  7. Diskussion der Ergebnisse in Workshops zur Verbesserung regionaler Strategien
  8. Die Harmonisierung und Standardisierung der Produktprozesse incl. einer Arbeitsteilung innerhalb der einzelnen Branchen und Akteure
  9. Präventive Qualitätssicherung (Erarbeitung geeigneter QM-Verfahren, Branchenspezifische Anpassung und Durchführung der Methode)
  10. Aufbau einer Bibliothek und Erstellung eines Leitfadens
  11. Aufbau einer geeigneten Projektorganisation (Rechtsform, Finanzierung, Markterschließung, Nutzungs­rechte)
  12. Wissenschaftliche Begleitung der Testphase und Evaluation des Echtbetriebes