Allgäuer Holztag 2022

Rund 120 Interessierte folgten der Einladung des Holzforum Allgäu zum Allgäuer Holztag in die Kemptener Markthalle. Der spannende Vormittag allen machte Besuchern klar: Aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern schützt die Verwendung von Holz das Klima.

Univ.-Prof. Arch. DI Hermann Kaufmann

Mit dem Architekten Prof. Hermann Kaufmann zeigte einer der wegweisenden Holzbau-Experten unserer Zeit in seinem Vortrag auf, welche Zukunftschancen moderner Holzbau liefern kann.

Besonders den Regionen, die bereits Strukturen im Wald-Holz-Sektor aufweisen, bieten sich ungeahnte Möglichkeiten für die verstärkte Nutzung der wertvollen heimischen Holzressourcen und so auch für die Dekarbonisierung des Bauens unter Wahrung kurzer Kreisläufe. Damit einher gehen Schaffung und Erhalt hochwertiger Arbeitsplätze in der Region. Qualitativ gut ausgebildete Fachkräfte sind eine Voraussetzung für das Gelingen all dieser Konzepte. Beispielhaft nannte Kaufmann die Erfahrungen aus dem Vorarlberg und zeigte die Parallelen zum Allgäu auf, wie z.B. den erfolgreichen Abschluss der ersten Holztechniker-Ausbildung in Immenstadt.

 

Im Allgäu hat Holz eine lange Tradition. Diese in einer modernen Holzbaukultur fortzusetzen und in Form neuer Fertigungsverfahren weiterzuentwickeln, bietet zusätzliche Chancen.

Kaufmann gewährte auch einen Blick in die Zukunft, Planungsverfahren, die die Rückbaubarkeit und damit auch die Wiederverwendung von ganzen Elementen berücksichtigen werden an Bedeutung weiter zunehmen. Die Betrachtung eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus ganz nach Prinzip „cradle to cradle“ also von der Wiege zur Wiege als geschlossener Rohstoffkreislauf wird ebenfalls immer wichtiger. Hier kann der Holzbau mit seinen Eigenschaften besonders punkten.

Kemptens OB Thomas Kiechle
Landrätin des Oberallgäus Indra Baier-Müller
1. Vorstand Hugo Wirthensohn führte durch die Veranstaltung

In der anschließenden Runde wurde mit den Besuchern über Themen wie Fachkräftemangel, den sparsamen Einsatz von Holz und die Möglichkeiten regionaler Wertschöpfungsketten diskutiert.

Der spannende Vormittag auf der Allgäuer Festwoche machte allen Besuchern klar: Aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern schützt die Verwendung von Holz das Klima. In den Produkten bleibt der Kohlenstoff gebunden und nachwachsende Bäume bilden neue Kohlenstoffspeicher. Regionale Wertschöpfungsketten sind besonders in Krisenzeiten äußerst wertvoll, und für Planer bietet der Baustoff Holz mit seiner Vielseitigkeit ungeahnte Möglichkeiten moderne Architektur mit einem traditionellen Ambiente in Einklang zu bringen.