Möglichkeiten und Grenzen regionaler Holzprodukte im Allgäu

Die Ergebnisse der Experteninterviews
im Rahmen des Projekts CarboRegio sind nun verfügbar. Welche Möglichkeiten und Grenzen haben regionale Holzprodukte im Allgäu? Wie sind die Erfahrungen, Ansichten und Erwartungen der Akteure vor Ort?

Im Projekt CarboRegio sollen die Möglichkeiten und Grenzen von regionalen Holzprodukten im Allgäu untersucht werden. Neben einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung auf der
Nachfrageseite wurden auf der Angebotsseite qualitative Experteninterviews durchgeführt. Ziel dabei war es, die Erfahrungen, Ansichten und Erwartungen der Akteure vor Ort zu erfassen.

Als Experten wurden insgesamt 17 Akteure aus den verschiedenen Teilbranchen des Forst-Holz-Sektors im Allgäu herangezogen. Die Auswahl erfolgte so, dass eine möglichst große  Bandbreite an Positionen in der Wertschöpfungskette, an Betriebsgrößen und an Produktgruppen und somit ein möglichst breites Spektrum an Meinungen abgedeckt wurde.

Wo sind die Hindernisse?
Welche Produkte sind gut geeignet?
Wo liegen die Fördermöglichkeiten?

Hier die wichtigsten Schlussfolgerungen:

  1. Das Verständnis von Regionalität ist sehr unterschiedlich. Meist wird jedoch das Allgäu als Region gesehen und der Umkreis als Abgrenzungskriterium verwendet.
  2. Der Regionalität wird einheitlich eine sehr hohe Bedeutung beim Klimaschutz zugesprochen.
  3. Die Relevanz von Regionalität im Geschäftsalltag der Betriebe wird sehr unterschiedlich eingeschätzt. Als entscheidender Faktor wird hierbei die Wirtschaftlichkeit angeführt.
  4. Regionalvermarktung wird als interessantes Geschäftsmodell gesehen, allerdings werden keine höheren Gewinne bei regionalen Produkten erwartet.
  5. Als Hauptprobleme bei der regionalen Beschaffung und Vermarktung werden gesehen: die schwindenden bzw. fehlenden regionalen Strukturen, die Wirtschaftlichkeit und das Konkurrenzdenken der Betriebe.
  6. Als wichtigste Förderungsmöglichkeiten für regionale Holzprodukte werden die Verbesserung der Zusammenarbeit der Akteure sowie das Schaffen eines Bewusstseins bei den Endkunden genannt.
  7. Regionalität wird in der Branche nur wenig als Werbeargument verwendet und regionale Herkunftszertifikate spielen im Allgemeinen keine Rolle.
  8. Als geeignetes Holzprodukt für die regionale Vermarktung wird vor allem das klassische Bauholz gesehen.
  9. Die zukünftige Verfügbarkeit von regionalem Holz im Allgäu wird sehr positiv bewertet.
  10. Die aktuelle Nachfrage nach regionalen Holzprodukten wird als gering und der Informationsstand der Bevölkerung zum Themenkomplex Wald/Holz, Klimaschutz und Regionalität als sehr niedrig eingeschätzt.