Berlin bekommt das größte Holzbauquartier der Welt
Seit November 2020 wird der Berliner Flughafen Tegel nicht mehr genutzt. Nun soll im Osten des Geländes das Schumacher-Quartier mit über 5.000 Wohnungen Platz für mehr als 10.000 Menschen bieten. Dazu kommen noch alle notwendigen Einrichtungen wie Schulen, Kitas, Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten. Und das alles zu einem Großteil aus Holz.
Das Quartier soll als nachhaltiges und sozial gemischtes Areal einen wichtigen Beitrag zur Wohnungsbau- und Stadtentwicklungsstrategie in Berlin leisten. Moderne Mobilitätskonzepte fließen ebenso in die Planung mit ein wie auch Strategien zur Klimaanpassung.
Das Bauvorhaben ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Der Tiefbau soll 2022 beginnen, ab 2024 werden die ersten Wohnungen gebaut. Der Bildungscampus und die ersten Wohngebäude im Schumacher-Quartier werden nach derzeitiger Planung 2027 fertig sein.
Blick auf den Flughafen Berlin-Tegel
Neben dem Wohnungsbau entsteht mit der Bauhütte 4.0 ein Innovations- und Produktionsstandort für eine digitalisierte Wertschöpfungskette „Wald zu Stadt“. Ziel ist es zum einen eine automatisierte Produktionslinie für den Serienholzbau zu entwickeln. Zum anderen sollen lokale Netzwerke aus Start-ups, mittelständischen Holzbaufirmen und die Forstwirtschaft in Brandenburg in die Wertschöpfungskette eingebunden werden. Die vor Ort entwickelten Baukonzepte und produzierten Bauteile finden ihren Einsatz in den benachbarten Wohngebäuden.
Das Schumacher-Quartier soll ein Modell für den urbanen Holzbau werden und aufzeigen, wie nachhaltiger Holzbau im größeren städtebaulichen Maßstab funktionieren kann. Bereits im ersten Bauabschnitt werden die Gebäude mit Holzanteil von mindestens 50% errichtet. In den darauffolgenden Abschnitten wird der Anteil sukzessive gesteigert. Zum Einsatz kommen verschiedene etablierte aber auch experimentelle Bautypen wie Tafelbau, Holzskelettbau, Holzmassivbau und Hybridbau.